Viel zu oft wundern wir uns, dass wir nicht vorwärts kommen oder die ein oder andere Sache nicht begreifen. Wenn wir uns mit der Lerntheorie oder mit der Funktionsweise unseres Gehirns befassen würden, dann würde uns klar werden, dass wir uns in einem ganz normalen Zustand befinden und die einzige Lösung darin besteht, dass wir weiter machen.

 

WAS IST LERNEN?

Unter Lernen versteht man den absichtlichen (intentionales Lernen) und den beiläufigen (inzidentelles und implizites Lernen) Erwerb von Fertigkeiten. Der Lernzuwachs kann sich auf geistigem, körperlichem, charakterlichem oder sozialem Gebiet ereignen.
Aus lernpsychologischer Sicht wird Lernen als ein Prozess der relativ stabilen Veränderung des Verhaltens, Denkens und Fühlens aufgrund von Erfahrung oder neu gewonnenen Einsichten und des Verständnisses (verarbeiteter Wahrnehmung der Umwelt oder Bewusstwerdung eigener Regungen) aufgefasst.
Die Fähigkeit das Lernen zu lernen ist für Mensch und Tier eine Grundvoraussetzung dafür, sich den Gegebenheiten des Lebens und der Umwelt anpassen zu können, darin sinnvoll zu agieren und sie gegebenenfalls im eigenen Interesse zu verändern. So ist für den Menschen die Fähigkeit zu lernen auch eine Voraussetzung für ein reflektiertes Verhältnis zu sich, zu den anderen und zur Welt. Die Resultate des Lernprozesses sind nicht immer von den Lernenden in Worte fassbar (implizites Wissen) oder eindeutig messbar.
Auf diese Art und Weise beschreibt Wikipedia den Begriff Lernen.

 

WAS IST UNBEWUSSTES LERNEN?

Betrachten wir unser Leben achtsam, dann wird uns bewusst, dass wir in jedem Moment lernen, wenn wir uns aus unserer Komfortzone bewegen. Meistens lernen wir unbewusst.
Führen Sie ein kleines Gedankenexperiment durch. Stellen Sie sich vor, dass Sie einen Raum das erste Mal betreten. Was macht Ihr Gehirn? Das Gehirn registriert, ohne das Sie etwas tun müssen oder es mitbekommen …
// Stufe
// Holzfußboden, Löcher
// Matten, Yogakissen

Umso öfter Sie den Raum betreten, desto unbewusster werden Sie sich in dem Raum bewegen. Ihr Autopilot wird Sie sicher durch den Raum führen und bekannte und programmierte Reiz-Reaktions-Mechanismen ablaufen lassen. Sie haben es einmal gelernt. Damit braucht das Gehirn nicht wirklich voll und ganz dabei sein. Es kann das erarbeitete Programm ablaufen lassen. Zum Beispiel werden Sie den Fuß heben, damit Sie die Treppe herauf kommen.
Veränderungen im Raum werden Sie kaum bemerken. So haben mich zum Beispiel Teilnehmer meiner Yoga Kurse gefragt, ob ich am letzten Wochenende den Raum gestrichen habe, was bereits ein Jahr her war oder ob die Lampe neu ist, die auch schon seit fünf Monaten ihren Platz hatte. Das ist völlig normal, auch, wenn es im ersten Moment etwas unheimlich klingt.

 

WIE LERNEN KINDER?

Erinnern Sie sich daran, als Sie das erste Mal einen Baum hochgeklettert sind oder das Klettergerüst des Spielplatzes erobert haben? Schließen Sie die Augen und holen Sie die Bilder, Geräusche oder auch Ihre Gefühle aus der Erinnerung!
Haben Sie überlegt, wie Sie zum ersten Ast kommen? Vielleicht war er gar nicht so hoch und Sie haben ihn mühelos erreicht? Haben Ihnen Ihre Freunde vielleicht mit der Räuberleiter geholfen? Vielleicht hat Ihr Herz zwischendurch mal kräftig geklopft, während Sie eine Schwierigkeit zu überwinden hatten? Es kann auch sein, dass Sie im ganzen Gesicht gestrahlt haben, als Sie es geschafft hatten.
Sie haben unbewusst gelernt und alles wurde in Ihrem Gehirn gespeichert, so dass es Ihnen jederzeit wieder zur Verfügung stehen kann. Manchmal brauchen wir ein wenig Zeit, um das Gelernte zu aktivieren. Es ist da und wartet nur darauf, dass wir es wieder entdecken und nutzen.

 

WAS SIND GLAUBENSSÄTZE?

Über das Lernen haben wir im Laufe unseres Lebens viele Glaubenssätze geprägt. Glaubenssätze sind Lebensregeln, die Menschen für wahr halten. Sie sind Interpretationen und Verallgemeinerungen aus früheren Erfahrungen, sowie individuelle Theorien, warum etwas so und nicht anders ist. Sie sind Grundlage des alltäglichen Handelns und für den Einsatz der Fähigkeiten. Glaubenssätze beeinflussen, was wir denken und wahrnehmen, bzw. was wir uns erlauben zu denken, wahrzunehmen und was wir für möglich halten.

 

WAS SIND WAHRHEITEN?

Jeder Mensch hat auch in Bezug auf das Lernen seine eigenen Glaubenssätze. Das ist nur eine Sammlung von Sätzen, die ich in den SpeedReading Ausbildungen gehört habe. Es kann sein, dass Ihnen einige davon bekannt vorkommen und Sie noch etwas ganz anderes über das Lernen glauben.
// Lernen ist anstrengend.
// Kinder lernen angeblich schneller als Erwachsene.
// Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir.
// Lernen muss Spaß machen.
// In der Schule muss es Noten geben!
// Was wir wirklich gelernt haben, haben wir für immer gelernt.
// Was Hänschen nicht lernt, das lernt Hans nimmermehr.
// Lernen passiert im Kopf.
// Der Lehrer ist schuld, wenn ich etwas nicht begreife.
// Man lernt aus Erfahrung.
// Lernen geht nur, wenn man vollkommen ungestört ist.
// Ich kann das nicht lernen.
// Wir können alles lernen, wenn wir es nur wollen.
// Man kann immer etwas lernen.

Es sind unsere Wahrheiten. Das ist auch gut so! Es sind Wahrheiten, die uns unterstützen und es sind Wahrheiten, die uns an unserem wahren Leben und Lernen behindern.

 

WAS IST LERNEN WIRKLICH?

Lernen und Entwicklung sind natürliche Bedürfnisse eines Menschen. Spätestens mit Beginn der Schulzeit bekommt das Lernen eine andere Wertigkeit und wird verknüpft mit Leistung erbringen, mit Bewertung, mit der Erfüllung von Erwartungen anderer Menschen und noch mit ganz anderen äußeren Umständen, die sich dann in Glaubenssätzen in Verbindung mit Lernen manifestieren. Damit wird der Sinn des eigentlichen Lernens verfälscht und bekommt eine andere Bedeutung.
Die eigene Motivation nimmt ab. Meistens brauchen wir dann eine Fremdmotivation, damit wir überhaupt in den eigenen Lernprozess gehen.

 

WIE DENKEN WIR?

Stellen Sie sich vor, jemand gibt Ihnen zwei Jonglierbälle in die Hand. Was genau denken oder erzählen Sie sich in diesem Moment?
Verknüpfen Sie diese zwei Bälle mit etwas, was wahrscheinlich kommen könnte? Super, dann verknüpfen Sie die Bälle mit Erinnerungen, mit Glaubenssätzen und mit Emotionen. Es ist nicht die Wahrheit! Sie wissen nicht, welche Absicht derjenige hatte, als er Ihnen die Bälle in die Hand legte. Wir schützen uns damit und wir nehmen uns selbst Chancen! Meine Absicht war es, dass Sie die Bälle nur in der Hand halten und das Gewicht spüren.

Schauen wir uns einige Theorien über Lernen an, damit wir unsere eigenen Glaubenssätze besser überprüfen und hinterfragen können.

 

WAS IST UNSER WISSENSNETZ?

Lernen bedeutet, dass wir neue Assoziationen knüpfen. Etwas wird umso leichter gelernt, je mehr Assoziationen dazu gebildet werden. Es ist als würden neue Informationen in ein Wissensnetz eingewoben werden. Stehen allerdings keine Wissensfäden zur Verfügung, fällt das neue Wissen gleichsam durchs Netz. Daher können wir je älter wir sind, umso leichter lernen, denn wir haben mehr Wissen und damit ein dichteres Netz, in das wir das Neue einsortieren können.
Das Gleiche gilt, wenn wir uns schon länger mit einem Thema beschäftigen. Umso größer unser Wissensnetz, desto leichter werden neue Informationen einsortiert. Grundlegendes Umlernen wird dagegen bei einem dichteren Netz immer schwerer, da es schon sehr viele Assoziationen von einem Inhalt gibt.

 

WAS GENAU LERNEN WIR?

Wir lernen all das, was …
// oft genug selbst wiederholt oder wir wiederholt gesagt bekommen – Werbung, Auswendiglernen, Affirmationen
// einem wichtig ist oder mit Emotionen besetzt ist – Spaß, Motivation, Belohnung, Schreck
// von Autoritäten oder wichtigen Menschen kommt – Vorbilder, Eltern
// gut in das bisherige Wissenssystem passt – Hobbys, Interessensgebiete

 

WAS IST WESENTLICH?

Beim Lernen werden neue neuronale Verbindungen geknüpft. Lernen ist ein Prozess und eine Fähigkeit. Damit können wir das Lernen lernen. Auch Kinder können das Lernen lernen und sich damit ihre Schulzeit vereinfachen. Hierfür biete ich die Lernseminare und Lerncoaching im Haus Saphi an. Klicken Sie auf den Link. Sie werden dann direkt auf die Webseite saphi.de geführt.
Für das Lernen brauchen wir Strategien. Lernstrategien entwickelt jeder für sich in seinem Leben. Diese sind oft flexibel, werden geändert und für einen selbst optimiert. Diese Vorgänge laufen überwiegend unbewusst ab. Es gibt effektive und uneffektive Lernstrategien. Die Effektivität einer Lernstrategie wird häufig am Lernerfolg sichtbar, jedoch nicht als Ursache erkannt. Lernstrategien können wir erkennen und wenn wir wollen, auch ändern.
Den Prozess des Lernens aktivieren wir auch, wenn Sie an einer Ausbildung in SpeedReading teilnehmen. Lernen bedeutet neue neuronale Verbindungen knüpfen. Damit ist jede Veränderung während des Lebens das Ergebnis von Lernen. Egal, ob wir uns eine neue Denkweise, ein neues Verhalten oder einfach Wissen einprägen, alles ist das Ergebnis von Lernen.


 

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