Lesekompetenz in der digitalen Welt und weshalb ein Stift der Technik überlegen ist. Die Digitalisierung, sie birgt viele Vorteile und lässt sich nicht mehr aufhalten. Längst hat sie auch Einzug in unsere Schulen gefunden. Im Gegensatz zu früher, als wir noch mit Kreide und Tafel bzw. Stift und Papier gelernt haben, wird heutzutage Wissen meist durch Tastatur und Bildschirm vermittelt. Doch welche Folgen hat der frühe Kontakt zu digitalen Medien für die Lesekompetenz unserer Kinder?

 

WIE DIE LESEKOMPETENZ ENTWICKELN?

Wissenschaftler aus Frankreich sind dieser Frage nachgegangen und haben besorgniserregende Erkenntnisse gewonnen. Es gibt keinen Zweifel, dass es sinnvoll ist, Kinder früh an digitale Medien heranzuführen, um sie in der heutigen Zeit nicht zu benachteiligen. Aber, sind wir uns dabei bewusst, welche Konsequenzen diese Umstellung der Lehrmethoden für die Entwicklung und die Lesekompetenz unserer Kinder birgt?

Marieke Longcamp und ihre Arbeitsgruppe konnten in Ihren Studien zeigen, dass die Digitalisierung des Schreibens sich nicht nur bei Kindern, sondern sogar noch bei Erwachsenen negativ auf die Lesekompetenz auswirkt. So haben Experimente gezeigt, dass das Erlernen von Buchstaben durch digitale Medien im Vergleich zu einem Schreib- und Lesetraining mit Stift und Papier zu einer verschlechterten Leistung beim späteren Erkennen der Buchstaben führt.

 

WESHALB SCHREIBEN MIT STIFTEN?

Um die Auswirkungen von digitalen Medien auf die Lesekompetenz von Kindern zu untersuchen, trainierten Wissenschaftler zwei Gruppen von jeweils 38 Kindern im Alter von 3 bis 5 Jahren Buchstaben mit Papier und Stift abzuschreiben oder mit einer Tastatur abzutippen. Nach einem 3-wöchigen Training wurden beide Gruppen auf ihre Lesekompetenz hin getestet. Die Kinder der Gruppe, die die Buchstaben mit dem Stift geschrieben haben, zeigten eine deutlich schnellere Erkennung der gelernten Buchstaben und damit eine bessere Lesekompetenz gegenüber der tippenden Gruppe.

In einem weiteren Experiment untersuchten sie, ob dieser Effekt auch bei Erwachsenen auftritt. Da eine schnelle und akkurate Erkennung von gelernten Zeichen für eine gute Lesekompetenz entscheidend ist, untersuchten sie, wie sich das Abmalen mit einem Stift verglichen mit dem „Abmalen“ mit den Pfeiltasten einer Tastatur auf die Erinnerung ihnen gezeigter Fantasiezeichen auswirkt.

Nach einem intensiven Training wurden die Probanden einige Wochen später gebeten, die gelernten Fantasiezeichen von ihren Spiegelbildern zu unterscheiden. Es zeigte sich, dass die Gruppe, die die Fantasiezeichen per Hand abgezeichnet hat, eine viel längere und bessere Erinnerung an die Ausrichtung der Zeichen hatte. Die Gruppe, die die Zeichen mit der Tastatur „gezeichnet“ hat, konnte häufig nicht eindeutig sagen, welches das trainierte Zeichen und welches sein Spiegelbild ist.

Eine anschließende neurowissenschaftliche Untersuchung hat Hinweise darauf gefunden, warum die Schreib- und Lesekompetenz durch das ständige Arbeiten mit digitalen Medien negativ beeinflusst wird. Untersuchungen mit funktioneller Magnetresonanz-Tomographie (fMRT) konnten zeigen, dass es durch das Schreiben mit einem Stift, im Gegensatz zur Tastatureingabe, zu einer verstärkten Hirnaktivität in motorischen Regionen kommt.

Das hat zur Folge, dass sich beim Schreiben eine zusätzliche Gedächtnisspur im motorischen Kortex entwickelt, die beim Lesen wieder aktiviert wird und somit eine schnellere Erkennung ermöglicht. Da die Fingerbewegung bei der Tastatureingabe in keinem Zusammenhang mit der Buchstabenform steht, bildet sich diese dem Lesen förderliche Gedächtnisspur beim Lernen und Arbeiten mit digitalen Medien nicht, was die schnelle Erkennung der Buchstaben erschwert.

 

ES LIEGT IN UNSERER VERANTWORTUNG!

Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass ein verstärkter Einsatz von digitalen Medien schon in frühem Alter zu einer Beeinträchtigung der Lesefähigkeit führen kann und damit zu einer schlechteren Lesekompetenz.

Das ist sehr beunruhigend, wenn man bedenkt, dass eine komplexe Leseleistung für die schulische und berufliche Laufbahn von größter Bedeutung ist. Es steigt demnach die Gefahr, dass durch den rasanten Einzug von digitalen Medien, schon in Kindergärten und Grundschulen die Lesekompetenz nicht bestmöglich gefördert wird.

Dabei haben Experimente gezeigt, dass ein guter Unterricht, der auf den neurobiologischen Prinzipien des Lernens, Lesens und Schreibens beruht, sogar Lese- und Rechtschreibschwächen korrigieren kann, die auf neurologische Veränderungen im Sprachzentrum beruhen.

Wenn Sie Ihr Kind im digitalen Zeitalter unterstützen wollen, dann fördern Sie vor allem die Schreib- und Lesekompetenz. Sie bildet den Grundstein für die Lern- und Entwicklungsfähigkeit Ihres Kindes. Ein Lern- und Lesecoaching in frühen Jahren kann die Lesekompetenz steigern und damit über eine erfolgreiche Zukunft ihres Kindes entscheiden.


 

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